4. Januar 2016

Wie alles begann...

Hallo meine Lieben!

Wie ich in vorherigen Posts schon erwähnt hatte, ist mein Jahr in England nicht meine erste Auslandserfahrung und da ich mir vor ein paar Tagen erst wieder mein Mexiko Video angeschaut habe, bekam ich Lust euch darüber zu erzählen :)

Also erstmal vorab: Mexiko war glaube ich eine der besten Entscheidungen meines Lebens und damit ein ganz großes DANKE an Cati, da ich solch eine Erfahrung ohne sie niemals gemacht hätte! Ganz abgesehen davon, wäre ich wahrscheinlich auch nicht für 2 Monate durch Neuseeland getourt oder jetzt in England. Also ist Mexiko praktisch der Ort, an dem meine Liebe fürs Reisen begann :)

Deutschland, Herbst/ Winter 2013:

Catrin erzählte mir davon, dass  sie sich schon lange wünschte, mal in Afrika in einem Waisenhaus zu arbeiten. Ich war direkt Feuer und Flamme und so schlug sie vor, dass wir dieses Abenteuer auch gemeinsam angehen könnten. Gesagt, getan!
Wir setzten uns also zusammen und suchten im Internet nach Organisationen, die Sozialarbeit mit Kindern in Afrika anboten. Relativ schnell stießen wir auf Praktikawelten und fanden auf der Seite ein passendes Programm in Ghana. Natürlich recherchierten wir erstmal, welchen Ruf diese Organisation hatte und lasen Erfahrungsberichte, etc. Ich würde mal behaupten, dass wir uns schon ziemlich auf Ghana eingeschossen hatten, als unsere Eltern uns schließlich einen kleinen Strich durch die Rechnung machten.
Sie hatten nicht nur Bedenken wegen unserer Sicherheit (verständlich, wir waren beide erst 17 und mit unserer hellen Haut und den blonden Haaren relativ unübersehbar in Afrika), sondern auch wegen unserer Gesundheit (Malaria, etc.).
Also suchten wir uns direkt ein ähnliches Programm - in einem anderen Land und sogar auf einem anderen Kontinent! Wir entschieden uns dann für" Sozialarbeit mit Kindern in Mexiko".
Jetzt denken sich bestimmt manche: Und damit waren eure Eltern einverstanden?! Mexiko: das Land der Drogen und Entführungen, das Land, indem Gewalt alltäglich ist.
Aber ja, nachdem uns, nicht nur von der Organisation, versichert wurde, dass Puerto Escondido sicher ist, gaben unsere Eltern tatsächlich das okay!
Also hieß es Vorbereitungen treffen. Wir buchten unser Programm, welches aus zweiwöchigem Spanischunterricht für uns und darauf dreiwöchigem Englischunterricht in einer Grundschule geben, bestand. Wir entschieden uns außerdem dazu, im Voraus Spanischunterricht an einer VHS in Deutschland zu nehmen (auch wenn dies eigentlich nicht gefordert wurde).

Deutschland, Frühjahr 2014:

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir unser Programm noch 2013 gebucht  und sogar schon damit begonnen hatten, einmal die Woche für 2 1/2 Stunden Spanischunterricht zu nehmen.
Ganz kurz dazu: Wir haben für, ich glaube, um die 10 Mal 50 Euro bezahlt und das find ich auch vollkommen okay (also im Endeffekt um die 150 Euro, da wir diesen Kurs fortsetzten). Allerdings muss man bei so einem Abendkurs bedenken, dass alle Altersgruppen vertreten sind und so waren Cati und ich mit den Aufgaben eigentlich immer lange vor dem Rest fertig. Das ist auch soweit völlig in Ordnung und es war auch immer total lustig mit unserer Gruppe (vor allem, da unsere Lehrerin Maitane einfach schrecklich lustig ist), allerdings ein wenig schade, da wir in diesen Monaten viel mehr hätten lernen können. Ich würde auch diese Erfahrung nicht missen wollen, da wir eben so viel Spaß hatten, nur würde ich es anders machen, falls ich noch einmal in solch einer Situation sein sollte.
Nebenbei musste ich mich auch noch gegen einige Dinge impfen lassen, weshalb ich ca. vier Mal bei meinem Doktor war und ein wenig leiden musste, da ich Spritzen über alles hasse. Aber hey, it was totally worth it!

Mexiko, Sommer 2014:

Die Sommerferien rückten näher und die Aufregung stieg an - wie würde es sein, dass erste Mal für mehr als eine Woche von zu Hause weg zu sein und in einem völlig neuen Land zu leben, dessen Sprache ich nicht einmal wirklich verstehe? Würde ich mich wohlfühlen, Heimweh haben, Freundschaften schließen und würde ich überhaupt Spaß an der ganzen Sache haben oder die ganze Reise ein totaler Reinfall werden?
Am 07.06 (oder doch 08.08?!) stiegen Cati und ich dann ins Flugzeug. Schon am Flughafen in Mexiko City schlossen wir die erste Freundschaft mit Vicky (welche auch vor kurzem hier in London war) und meine Aufregung war verflogen biiiiiiiiis  wir in unserem neuem zu Hause, dem "Hostal 55" in Puerto, ankamen. Aber sobald ich alles nötige in meinem Zimmer verstaut hatte, traf ich schon andere Deutsche/ Österreicher die ebenfalls mit Praktikawelten da waren. Und soll ich euch was sagen? Ab da war alles gut.
Man schließt nirgendwo so schnell Freundschaften, wie auf Reisen. Und ehrlich gesagt, sind diese Freundschaften so ganz anders, als die, die man zu Hause hat. Nicht besser oder schlechter - einfach anders. Sie gehen tiefer und sind irgendwie intensiver. Man kennt sich für ein paar Tage und kennt doch schon die halbe Lebensgeschichten des Anderen. Es ist einfach unglaublich erfrischend und spannend mit Leuten aus anderen Ländern, oder auch von mir aus nur Städten, zu reden, da sie oft eine ganz andere Sicht auf die Dinge haben . Und selbst wenn diese Freundschaften nicht halten, so bringen sie einen doch irgendwie weiter und verändern einen.
Eine meiner Freundinnen die ich in Mexiko traf, wohnt jetzt beispielsweise in Berlin und wir haben immer noch Kontakt, obwohl wir uns seit dem nicht mehr gesehen haben! Trotzdem habe ich mich so gefühlt, als wäre ich dabei gewesen, als sie letztes Jahr durch Südamerika tourte und als hätte ich Teil an ihrem Leben dort gehabt.
Naja, zurück zu Mexiko. Wie soll ich das bloß zusammenfassen?
Also das was heraussticht sind natürlich die Leute, die man kennenlernt. So zum Beispiel die Neuseeländer, die Cati und ich letztes Jahr besuchten - ich meine; wie cool ist das denn?!
Aber auch, die Orte, die zu Stammplätzen werden - traumhafte Strände wie Carrizallio, Bars wie Sativa und Kaballah und Restaurants wie Fish Taco und Casa Corzo (und dieser komische Ort, bei dem wir gar nicht wissen wollte, wie unsere Tacos zubereitet wurden).
Außerdem unsere Surfstunde und die Bioluminescence - man fährt nachts zu einem See und das Wasser leuchtet bei Berührung auf Grund einer besonderen Art von Plankton - welche unvergesslich waren.
Auch unsere Zeit in der Sprachschule war auf Grund der Leute echt lustig und hat Spaß gemacht, auch wenn es manchmal vielleicht ein wenig schwierig war, morgens aufzustehen, obwohl man doch eigentlich Ferien hat. In den Pausen einmal kurz im Meer schwimmen? Gar kein Problem!
Die letzten drei Wochen waren Cati und ich gemeinsam an einer Schule und haben Kindern zwischen 6 und 14 Englischunterricht gegeben und auch das war echt eine einzigartige Erfahrung :)
Nicht nur, weil die Kinder größtenteils total liebenswürdig waren, sondern auch, weil wir nach wie vor nicht richtig Spanisch sprechen konnten und so mit Händen und Füßen mit den "Kleinen" kommunizieren mussten und einfach auf gut Glück mit "Ja" oder "Nein" antworteten. Gab es einen skeptischen Blick von den Kindern haben wir unsere Antwort einfach von Ja auf Nein geändert oder andersherum und so wurde es definitiv nie langweilig!
Der 09.08 war dann ein nicht allzu schöner Tag - es hieß Abschied nehmen... Mir fällt sowas immer besonders schwer! Ich wäre am liebsten noch um einiges länger da geblieben, aber da die Sommerferien schon fast zu Ende waren, mussten wir so oder so zurück.

Resume:

Ob ich es wieder machen würde? Jeder Zeit!
Das einzige, was ich zu bemängeln hätte, wäre definitiv der Preis! Nicht nur, dass der Flug nach Puerto Escondido ziemlich teuer war, sondern auch die Programmkosten. Aber im Endeffekt sind die Erfahrungen, die man macht unbezahlbar.
Außerdem möchte ich definitiv noch sagen, dass alle Sorgen, die man vor solche einer Reise hat, meist vollkommen unbegründet sind! (Ich rede jetzt nicht von solch grundlegenden Dingen wie Sicherheit, da sollte man sich natürlich ausgiebig informieren!).
Aber eben diese typischen Zweifel: werde ich mich verständigen können, mögen die Leute mich, werde ich genug Freizeit haben und so weiter und sofort.
Und jetzt mal ganz ehrlich - am Ende wird immer alles gut, vielleicht sogar besser, als man sich es hätte vorstellen können. Aber natürlich gibt es auch immer weniger schöne Momente oder sogar Tage und das ist völlig normal. Der springende Punkt ist nur, wie man damit umgeht! So versuche ich immer alles als Erfahrung zu sehen und dran zu wachsen.
Also keine Angst haben und einfach mal ins kalte Wasser springen! Denn so abgedroschen es sich auch anhören mag: es stimmt nun mal, dass das Leben am Ende der Komfortzone beginnt.
 
 


Aussicht von unserem Balkon




Cati und ich


mit Vicky, Larissa und Cati am Strand von Zicatela




Strand Manzanillo


Strand Carizallio






eine unserer zwei Klassen


 

Poolparty


Sandwich von Casa Corzo


 
Und meine dezent zerstochenen Beine wollte ich euch auch
nicht vorenthalten!
 
Ich hoff der Post hat euch gefallen und bis bald! :)

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