4. März 2016

Alles rundherum ums Au Pair - Part 1

Hallo meine Lieben!


Mir ist vor kurzem aufgefallen, dass ich eigentlich so gut wie alles auf meinem Blog nur mit meiner Freizeit zu tun hat, aber nicht mit meinem tatsächlichen Job als Au Pair.
Deshalb habe ich mich heute entschieden einige Fragen zu beantworten, die ich selbst vor (heute tatsächlich) 6 Monaten hatte. Also falls du auch vorhaben solltest als Au Pair im Ausland zu arbeiten, dann kann ich dir hoffentlich ein bisschen weiter helfen :)

Warum überhaut Au Pair?

Hauptgrund Nummer eins war, dass ich vor meinem Studium unbedingt noch etwas von der Welt sehen wollte, denn wann sonst bekommt man nochmal die Chance für ein ganzes Jahr abzuhauen? 
Grund Nummer zwei stellt die Sprache dar, denn ich wollte unbedingt fließend Englisch sprechen, um mich einerseits mit Menschen aus aller Welt verständigen zu können und mich andererseits auf mein Studium vorbereiten. (Ich wollte zu diesem Zeitpunkt noch International Management studieren.).
Außerdem ist der Job als Au Pair die perfekte Gelegenheit die Mentalität des Landes kennenzulernen, da man bei einer Gastfamilie wohnt und somit die Leute und deren Alltag kennenlernt. Man bekommt also die Chance in einem fremden Land zu leben (und vielleicht hat man sogar das Glück in der Hauptstadt zu landen) und muss nicht mal wirklich was bezahlen - außer natürlich die Programmkosten, Versicherung und Flug.
Ich hoffe ihr habt nicht erwartet, dass es mir nur um die süßen, kleinen Kinder geht :D Aber natürlich haben diese auch eine Rolle gespielt, da mir die Arbeit mit Kindern in Mexiko sehr viel Spaß gemacht!
Ich für meinen Teil liebe es einfach Leute aus verschiedenen Ländern und Kulturen kennenzulernen und deshalb war der Job als Au Pair für mich ziemlich ideal.

Mit welcher Organisation bin ich hier und bin ich zufrieden?

Angemeldet habe ich mich damals bei iSt Sprachreisen, welches eine Organisation ist, die in der Schweiz, Österreich und Deutschland vertreten ist. Dieser habe ich dann auch all meine Unterlagen zukommen lassen, welche im Endeffekt eine ganze Mappe umfassten. Darunter waren zum Beispiel ein Lebenslauf, Motivationsschreiben, Brief an meine Gastfamilie, Kopie vom Personalausweis, Zeugnis und Führerschein, Gesundheitscheck, eine Collage mit Bildern von Familie/Freunden und natürlich Kleinkindern, etc. Aber wenn du genau wissen möchtest, was du alles brauchst, dann schau einfach auf der Seite deiner favorisierten Organisation vorbei.
Zurück zu meiner deutschen Organisation! Mit dieser hatte ich im Endeffekt ehrlich gesagt relativ wenig zu tun, da diese nur als Vermittler zwischen dir und deiner englischen Organisation fungiert. Sobald meine Unterlagen von iSt auf Vollständigkeit gecheckt wurden, schickten sie diese weiter an meine zweite Organisation: heavenly au pairs.
Jetzt aber wieder zur eigentlichen Frage: Bin ich zufrieden? Jein.
Meine Daten wurden schnell an Familien verschickt und ich bekam auch viele Vorschläge für mögliche Gastfamilien - also Pluspunkt an dieser Stelle!
Auch das Skype Interview, welches jedes Au Pair mit heavenly führen muss, bevor es vermittelt werden kann (hier werden zum Beispiel die Englischkenntnisse geprüft oder letzte Fragen geklärt), gab mir noch einmal die Sicherheit, dass das was ich mache tatsächlich das richtige ist.
Was ich allerdings weniger gut fand, war die Tatsache, dass ich mich innerhalb von 3, vielleicht 4, Tagen entscheiden musste, ob ich in die Familie P. gehen möchte. Sie waren, und sind bis heute, die einzige Gastfamilie, mit der ich geredet hatte - also keine Möglichkeit für mich, verschiedene Familien zu vergleichen und Erfahrungen zu sammeln. Das ich so wenig Zeit hatte, lag daran, dass meine Gastfamilie wenig später in den Urlaub gefahren ist und vorher ihr zukünftiges Au Pair finden wollte, also da kann die Organisation nichts für. Allerdings hat diese mir einfach kein gutes Gefühl gegeben und ich habe mich ein wenig unter Druck gesetzt gefühlt. Denn es hieß ich solle mich schnellstmöglich entscheiden, da die Familie P. sonst nächste Woche neue Leute interviewt. Hier hätte ich mir aufmunternde Worte gewünscht, statt "Nächste Woche will die Familie dich nicht mehr, also entscheide dich jetzt oder du hast Pech gehabt. Ach und die anderen Familien, denen wir deine Bewerbung geschickt haben, zeigen kein Interesse. Ist doch aber auch egal, da die Familie P. dich haben will." Ich habe mich so gefühlt als hätte ich nicht wirklich eine Wahl und ich würde vielleicht keine andere Gastfamilie finden.
"Everything happens for a reason" passt also hier vielleicht ganz gut, denn wer weiß, vielleicht wäre ich sonst in einer anderen Gastfamilie gelandet und das kann und will ich mir jetzt beim besten Willen nicht vorstellen!

Kann ich auch alleine versuchen eine Familie zu finden oder muss ich das mit einer Organisation machen?

Wenn du nicht mit einer Organisation nach England gehen möchtest, dann kannst du deine Gastfamilie auch auf eigene Faust suchen. Dies stellt in England weder ein Problem noch eine Seltenheit dar, so hat zum Beispiel einer meiner Freunde seine Familie über AuPairWorld gefunden und ist sehr zufrieden.
Solltest du beispielsweise nach Neuseeland wollen, dann würde ich definitiv nicht versuchen alles selbst zu erledigen. So bietet eine Organisation in vielerlei Hinsicht einfach Sicherheit und nimmt einem einiges an Arbeit ab - Visum, Suche der Gastfamilie, Buchung deines Fluges und natürlich auch die Vermittlung an eine neue Familie, wenn es mit der ersten nicht klappt. Außerdem bringt deine Organisation dich in den meisten Fällen mit anderen Au Pairs in Verbindung, welches meiner Meinung nach einige Sorgen nimmt, da man so weniger Angst davor hat später ganz alleine am anderen Ende der Welt zu sein. 

Wann habe ich mich beworben und wann habe ich meine Gastfamilie gefunden?

Meine Bewerbung habe ich tatsächlich erst kurz vor meiner Ausreise nach Neuseeland abgeschickt, also ich würde mal so behaupten Anfang Juni. Angefangen mit den Vorbereitungen, also zusammensuchen meiner Dokumente und Unterlagen, ungefähr einen Monat vorher. War dann im Endeffekt vielleicht doch alles ein bisschen kurzfristig, da ich im September gerne meinen Job als Au Pair anfangen wollte. Für mich hat am Ende alles trotzdem perfekt funktioniert, da ich meine Gastfamilie dann tatsächlich schon Anfang Juli fand. Lucky me!
Die meisten Au Pairs bewerben sich allerdings schon im Frühjahr, also Februar/März. Aber auch hier kommt es natürlich darauf an, in welches Land du willst und bei welcher Organisation du bist, da man z.B. für England kein Visum braucht und auch sehr kurzfristig günstige Flüge findet.

Wie weiß ich, ob es die richtige Gastfamilie ist? 

Manche reden von diesem einen Gefühl, welches man hat, wen man mit der richtigen Familie spricht. Ich kann da allerdings nicht viel zu sagen, da ich nur mit einer Familie gesprochen habe und so nicht verschiedene Familien vergleichen konnte.
Ich fand meine Gastfamilie einfach sympathisch und unser erstes (und auch einziges) Gespräch ging eine dreiviertel Stunde ohne irgendwelche komischen Pausen oder ein seltsames Gefühl. Am Ende hat meine heutige Gastmama mir dann auch direkt gesagt, dass sie mich gerne als ihr Au Pair hätten und das ist natürlich unglaublich schön zu hören! Falls ihr aber "dieses eine Gefühl" auch nicht habt, dann überlegt euch doch einfach wie es ist, wenn ihr Leute im echten Leben neu kennenlernt. Denn da merkt ihr ja auch nach einer sehr guten Zeit, ob die Chemie stimmt oder nicht. Also keine Angst, das klappt schon alles!

Wie viele Kinder betreue ich und wie alt sind sie?

Ich habe zwei Gastkinder, einen Jungen und ein Mädchen. Jamie ist 10 und Natasha ist 8 und ich muss jetzt einmal kurz von ihnen schwärmen und euch sagen, wie gerne ich sie habe. Ich bin mir sicher, dass in vier Monaten ein sehr tränenreicher Abschied auf dem Programm stehen wird...

Ist mein Englisch gut genug?

Also natürlich hängt es auch davon ab, was deine Organisation und danach vor allem deine Gastfamilie verlangt. Aber um sich erstmal zu bewerben, muss dein Englisch definitiv nicht perfekt oder schon flüssig sein. Denn im Endeffekt geht man doch eigentlich in ein anderes Land um die Sprache zu lernen, oder? Was natürlich schon vorhanden sein muss, ist ein Standartvokabular und ein paar Basics, um sich überhaupt verständigen zu können. Aber solange ihr im Englischunterricht das kleinste bisschen aufgepasst hat, werdet ihr absolut kein Problem haben! Das man nicht immer alles zu 100% versteht ist völlig normal, immerhin ist Englisch nicht unsere Muttersprache, also einfach nochmal nachfragen, wenn man was nicht verstanden hat.

Werde ich Freunde finden?

Ja, definitiv! Wie schnell hängt natürlich einerseits mit deinem Charakter und andererseits mit der Stadt zusammen, in der du wohnst. So würde ich mal behaupten, dass es in London nichts leichteres gibt, als neue Freunde zu finden, da es unfassbar viele Au Pairs gibt, die natürlich auch nach Freunden suchen :) Aber auch in anderen Städten gibt es viele Au Pairs und da die Organisationen sowieso meist Listen mit allen Kontakten verschicken, ist es total einfach jemanden anzuschreiben und nach einem Treffen zu fragen.

Welche Gastgeschenke habe ich mitgebracht?

Für meine Gastmama hatte ich ein Kochbuch mit deutschen Rezepten gekauft - auf Englisch versteht sich! Hat sie allerdings bis heute noch nichts draus gekocht :D Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich zu 90% der Zeit diejenige bin, die kocht.
Selbstverständlich hatte ich für meinen Gastpapa drei verschiedene, deutsche Biersorten, die er scheinbar auch sehr gerne mochte :)
Die Kinder bekamen deutsche und neuseeländische Schokolade, welche ich auch vor kurzem wieder aus Deutschland mitbrachte, da sie diese so gerne mochten.
Außerdem hatte ich noch Pralinen aus einem Laden in unserer Nähe gekauft, welche für meine beiden Gasteltern waren.
Und das war's auch schon! Man muss seine Gastfamilie ja nun nicht mit Geschenken überschütten und ich denke vor allem Dinge, welche für das eigene Land typisch sind, kommen immer gut an :)


Das war also die Fragen, die ich mir gestellt hatte, als ich noch in Deutschland war. Im nächsten Teil geht es dann um die Gedanken, die eher aufkommen, wenn man schon im Ausland ist und vielleicht einige Zeit bei der Familie wohnt.
Ich hoffe, ich konnte irgendwem ein paar Fragen beantworten oder ein wenig die Nervosität/ Angst nehmen - ihr werdet sehen, im Endeffekt stellt sich immer heraus, dass die meisten Zweifel vollkommen unbegründet waren :)

xx

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